Vielen von uns Erwachsenen ist der Glaube an das Magische, an Engel und Feen, Elfen und Trolle irgendwo zwischen der Kindheit und dem Erwachsenwerden verloren gegangen. Aber warum eigentlich?
Ich werde gerade durch meinen Sohn Anton mehr als je zuvor daran erinnert, dass es sie gibt – die ganz besondere, für uns alle wahrnehmbare Magie des Lebens. Ist euch auch schon einmal aufgefallen, dass Babys und auch noch viele Kleinkinder in manchen Momenten wie gebannt auf eine bestimmte Stelle im Raum blicken und sie – ganz egal, wohin wir uns mit ihnen drehen – fest in ihren Augen behalten? Und fällt euch dabei die Neugier in den Augen auf, das Lächeln, der ganz besondere Ausdruck ihrem Gesicht? Offenbar können sie ein faszinierendes Schauspiel beobachten. Wenn wir auf dieselbe Stelle schauen, sehen wir lediglich die Wand oder die Zimmerecke.
Unsere Kinder jedoch, davon bin ich tief im Herzen überzeugt, haben sich ihren Zugang zum Zauber des Lebens erhalten … Farben, Energien, tanzende Feen und Elfen in glitzernde Gewänder gehüllt und von goldenem Licht beschienen. Und dieser magische Augenblick hüllt unsere Kinder ein und hält sie geborgen in dieser wunderbaren Welt, die uns Erwachsenen scheinbar verschlossen ist.
Aber ist sie das wirklich? NEIN! Auch wir können wieder lernen, uns für diese Bereiche zu öffnen, den Zauber und die Magie wieder für uns zu entdecken und zu erleben. Wir brauchen uns nur zu erinnern und bereit zu sein, die Dinge jenseits unseres Alltagsverstandes anzunehmen. Wenn wir den Gedanken zulassen, dass es diese Welt wirklich gibt, dann wird sie für uns existieren.
Hört sich einfach an? Zu einfach? Ich glaube, dass es genauso einfach ist und dass diese Welt und für jeden (wieder) zugänglich ist, der dazu bereit ist. Es ist unser Verstand, unser Kopf und all das, was wir in den ganzen Jahren als Erwachsene gelernt haben, die uns daran hindern. Der rationale Teil ins uns sagt: Das ist totaler Blödsinn und damit weder existent noch erreichbar. Oder aber er behauptet, dass wir, um Zugang zu dieser Welt zu bekommen und die Wunder wahrhaftig wahrzunehmen, jeden Tag mehrere Stunden meditieren und uns vegan ernähren müssen – und auf keinen Fall jemals wieder schlechte Laune haben dürfen!
Nun, sicher gehört ein wenig Übung dazu – und innere Ruhe und Ausgeglichenheit haben noch nie geschadet. Jedoch sind Zutaten wie Offenheit und Glaube an die Magie des Lebens, das Vertrauen, dass all das auch für uns selbst möglich ist sowie ein achtsames Gewahrsein des Augenblicks eine gute Grundlage. Unsere Kinder machen uns das übrigens jeden Tag vor: Sie kümmert weder das Gestern noch das Morgen, sie interessiert auch nicht, was es rein theoretisch gar nicht geben dürfte. Sie leben im Moment, sind grundsätzlich offen für alles, was sich zeigt – und haben wahrscheinlich auch deshalb die besseren Karten als wir dem Zauberreich des Lebens „Entwachsenen“. Unsere Kinder sind unsere besten Wegweiser und Führer.
Seit Anton auf der Welt ist, habe ich, durch ihn inspiriert, wieder angefangen, mich auf die Magie des Lebens einzulassen. Obwohl ich von Natur aus ein eher naturwissenschaftlicher und strukturierter Mensch bin, gibt es schon lange einen Teil in mir, der an Engel, Feen und Elfen glaubt, der sich nach dieser magischen Welt sehnt, in der Wunder möglich sind. Das Schöne ist heute, dass ich mit einem Mann verheiratet bin, dessen tiefer Wunsch es ebenfalls ist, diese Magie wiederzuentdecken und in unser aller Leben zu bringen. Er unterstützt mich auf ganz besondere Weise, bewusst und unbewusst, meine magische Welt neu zu erkunden.
Der Beweis, dass es Engel gibt, wurde mir vor einigen Wochen geschenkt: Anton erlebte gerade seinen dritten Wachstumsschub. Wer eigene Kinder hat, weiß, dass dies oft mit Unruhe und Anstrengung für die kleinen Wesen verbunden ist. An einem Abend fiel es ihm besonders schwer, zur Ruhe zu kommen, und er war beim Stillen entsprechend unruhig. Um ihn zu unterstützen, dachte ich dieses Mal ganz intensiv an einen Engel, der ihm Kraft geben sollte, um gut durch den Schub zu kommen. Auf einmal sah ich in den Augenwinkeln ein weißes, strahlendes Licht. Zuerst dachte ich, dass ich mich getäuscht hätte, und schloss die Augen wieder. Beim nächsten Öffnen war das Licht jedoch immer noch da. Es war für mich ein ganz unbeschreiblicher Moment tiefen Berührtseins, den ich einfach geschehen ließ. Anton wurde in den nächsten Minuten viel ruhiger und schlief kurze Zeit später ein.
Was hat das alles jetzt mit Yoga zu tun?
Auch das Yoga schenkt uns ganz besondere und magische Momente, wenn wir uns diesen öffnen.
Für mich gehört zu den besonders magischen Yoga-Übungen die Asana der Lotussitz oder auch Padmasana (Sanskrit: पद्मासन).
Der Lotussitz steht für das Sinnbild der Erleuchtung und für mich auch als Tor zur Magie. Wenn wir ganz in uns selbst ruhen und uns auf den Zauber des Lebens einlassen, werden wir genau diese Momente erleben: ein Leuchten um uns herum, welches uns Vertrauen und Zuversicht schenkt. Der Lotussitz schafft für uns einen Raum erhöhter Aufmerksamkeit und Wahrnehmung von allem was ist, uns selbst und auch unserer Umgebung. Wenn wir diese Asana regelmäßig praktizieren, erreichen wir mehr Ausgeglichenheit und Balance, die uns unseren Alltag mit mehr Freude und Energie erleben lässt.
Übung – Der Lotussitz (Padmasana)
Du kannst diese Übung auch sehr gerne im Schneidersitz machen. Das hat auf die Wirkung keinen Einfluss!
- Setz dich zunächst bequem im Schneidersitz hin. Dies kann auf dem Fußboden sein oder auch auf einem für dich angenehmen Kissen oder einer Decke.
- Lege jetzt den rechten Fuß auf deinen linken Oberschenkel und den linken Fuß auf rechten Oberschenkel. Führe diese Übung nur durch, wenn es sich für dich angenehm anfühlt. Bleibe sonst einfach und bequem im Schneidersitz sitzen.
- Schließe jetzt deine Augen und atme in deiner eigenen Geschwindigkeit langsam tief ein und aus. Komme ganz im Hier und Jetzt an.
- Richte deinen Fokus ganz auf deine Atmung. Lass Geräusche im Außen und Gedanken im Innen an dir vorüberziehen. Atme weiter tief ein und aus, ganz in deiner eigenen Geschwindigkeit.
- Schenke dir selbst ein Lächeln, lenke dieses Lächeln in dein Herz, in deinen Körper, in deinen Geist.
- Öffne dich der Magie deines Lebens. Genieße diesen besonderen Moment.
Erzähle und schreibe mir gerne, welche Magie du in deinem Leben erlebst und wie dich vielleicht auch Yoga dabei unterstützt.