Hast du dir auch schon einmal diese Frage gestellt? Und wenn ja, was war oder ist deine Antwort darauf? Was bedeutet Alltag für dich?
Ist für dich Alltag eine Last als eine Freude? Sehnst du dich manchmal schon am Dienstagmittag nach dem nächsten Wochenende oder nach deinem nächsten Urlaub? Wartest du tagtäglich darauf, dass morgen oder übermorgen ist, damit du etwas Schöneres erlebst, als es dein Alltag gerade bietet?
Hast du dir vielleicht auch schon einmal überlegt, was es ändern würde, wenn es so etwas wie einen Alltag gar nicht geben würde?
Warum ich diese Fragen stelle? Das kam so …
Letzte Woche begann meine Yogastunde unerwartet mit einer intensiven Atemübung. Gleich zu Beginn sagte meine Yogalehrerin, dass wir während des Ein- und Ausatmens unser Alltagskleid abstreifen sollten, wenigstens für einen Moment, für diese Yogastunde. Während ihre Worte noch in mir nachhallten, kam mir der Gedanke: Warum sollte ich denn mein Alltagskleid überhaupt abstreifen wollen?
Und gleich darauf hörte ich eine Stimme wie als Antwort darauf in mir sagen: „Na, das ist doch ganz einfach: Heute ist es doch sehr häufig so, dass viele Menschen genau solche Stunden und Momente dafür nutzen, ihren Alltag zu vergessen, ihn abzustreifen, ja fast schon oder genau das, nämlich zu entfliehen.
Aber ist das nicht eigentlich schade und vor allem auch traurig? Ist unser Alltag wirklich oft so trist, langweilig oder vielleicht sogar kaum noch auszuhalten, dass wir ihm entkommen müssen?
Wäre es nicht viel schöner, wenn wir solche besonderen Momente, wie zum Beispiel in einer Yogastunde, dafür nutzen könnten, uns noch intensiver mit uns selbst zu verbinden, noch tiefer in unseren erfüllten Alltag einzutauchen und dankbar für das zu sein, wer wir sind?
Wäre es nicht viel kraftvoller, wenn wir in solchen Momenten denken und fühlen könnten, wie schön und wunderbar unser Alltag in Wirklichkeit ist, welche kleinen und großen Freuden wir jeden Tag erleben – und wenn wir voller Zufriedenheit auf das blicken würden, was wir haben?
Das bedeutet nicht, dass es im Leben dieser Menschen keine Herausforderungen, Tiefs oder Phasen der Unzufriedenheit gibt. Auch sie sind manchmal genervt, schlecht gelaunt, wütend oder traurig. Aber sie lieben ihr Leben und das, was sie tun und wer sie sind.
Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ja, vielleicht. Und dennoch, ich kenne einige Menschen, denen es genau so ergeht. Menschen, die von ihren Tagen voller Freude und Lebendigkeit erzählen, ganz egal ob Wochentag oder Wochenende, ob „gut“ oder „schlecht“. Menschen, die aus jedem Tag ein kleines Fest machen, ganz egal, was auf der „Tagesordnung“ steht.
Was aber machen diese Menschen anders?
Nun, alles beginnt mit dem Denken und der eigenen Ausrichtung. Diese Menschen richten ihren Fokus auf Zufriedenheit, Wertschätzung und Dankbarkeit – sich selbst und anderen gegenüber. Diese „Zutaten“ bilden vielleicht die wichtigste Grundlage, um den Alltag bewusst in einer zufriedenen, ausgeglichenen Energie zu erleben – und nicht daraus entfliehen zu wollen.
Sich in seinem Alltag wohlzufühlen und diesen wertschätzend anzunehmen, geht sicherlich nicht über Nacht (oder doch?). Aber du kannst heute damit anfangen, dich ein kleines Stück wohler in und mit ihm zu fühlen. Wenn du jeden Tag ein klein wenig mehr deinem Alltag und dir selbst zulächelst, wird du in einer Woche, in einem Monat, in einem Jahr merken, wieviel kraftvoller, lebendiger und erfüllter dein Leben verläuft.
Ich lade dich ein, dich deiner eigenen Freude und Zufriedenheit zu öffnen und einfach einmal den Gedanken zuzulassen, was wäre, wenn du deinen Alltag beginnst anzunehmen und wertzuschätzen, wie er ist – jetzt für einen kleinen Moment.